Praktisch
alle Auspuffanlagen werden aus Stahl gefertigt.
Jedem ist ein großer Nachteil dieses Werkstoffes
bekannt: Er beginnt bei Kontakt mit Feuchtigkeit
sehr schnell zu oxidieren, sprich er rostet. Dass
der Auspuff von Zeit zu Zeit mit Wasser in Berührung
kommt lässt sich bei schlechtem Wetter oder bei der
Fahrzeugreinigung nicht vermeiden. Der größte Feind
von Stahl ist übrigens das im Winter auf den Straßen
gestreute Salz.
Der wirksamste Schutz gegen Rost ist das
Galvanisieren. Dabei wird die Stahloberfläche mit
einer dünnen Schicht eines anderen nicht-rostenden
Metalls wie Chrom oder Nickel überzogen. Leider ist
dieses elektrolytische Verfahren sehr aufwändig und
teuer. Eine deutlich günstigere Methode zum
Rostschutz stellt das simple Lackieren mit
hitzebeständigem Lack dar, was im folgenden
beschrieben wird. Dadurch erhöht man nicht nur die
Haltbarkeit der Anlage, eine Lackierung lässt sie
auch länger schön und gepflegt aussehen. Auspufflack
ist üblicherweise in den Farben matt schwarz, matt
silber und transparent erhältlich.
Benötigtes Material:
1 Dose hitzebeständigen Lack
(bis 800°C)
Schleifpapier, Drahtbürste,
Stahlwolle, oder Sandstrahler
Im Idealfall lackiert man einen
Auspuff sofort wenn er noch ganz neu ist. Ist
bereits Rost vorhanden, muss dieser zuerst
vollständig entfernt werden. Dies bewerkstelligt man
entweder mit Hilfe von
Schleifpapier/Drahtbürste/Stahlwolle oder mit einem
Sandstrahler. Letztere Methode ist mit Sicherheit
die angenehmste und beste weil sie am wenigsten Zeit
beansprucht und die Oberfläche besonders schön wird.
Beim
Entrosten wird auch die Oxidschicht vom Auspuff
entfernt, wodurch er im Anschluss besonders schnell
rostet. Bereits die Luftfeuchtigkeit reicht aus,
dass man fast zusehen kann wie sich braune Stellen
bilden ;-) Man sollte also flott arbeiten und so
schnell wie möglich mit dem Lackieren beginnen.
Bevor Du
jetzt gleich zur Dose greifst solltest Du noch die
Oberfläche gründlich vom Schleifstaub befreien, da
der Lack sonst nicht optimal haftet. Dabei auf
keinen Fall mit Wasser arbeiten sondern mit einem
trockenen Tuch!
Absolut entscheidend für ein gutes Ergebnis ist die
richtige Lagerung des Auspuffs. Idealerweise hängt
man ihn auf, damit man von allen Seiten dazukommt
ohne ihn anzufassen.
Ein
solches Gestell erleichtert ein gleichmäßiges
Lackieren ungemein.
++ Anmerkung: Es ist
NICHT empfehlenswert, die Anschlussstellen wie auf
den Bildern abzukleben, da der Rost auch dort
angreifen kann und sich dann sehr schnell
ausbreitet. Wenn etwas Lack in den Auspuff gerät,
ist das auch nicht schlimm.
Endlich ist es soweit, jetzt geht es ans
Eingemachte!
Die Dose gut schütteln und das Werkstück aus einiger
Entfernung in einen Sprühnebel einhüllen. Nicht zu
nahe dran gehen, sonst entstehen Tropfen die man
mühsam wieder abschleifen muss. Die Oberfläche wird
perfekt, wenn man in 3 Schichten lackiert und die
Farbe jedes Mal gut trocknen lässt. Die erste
Schicht darf nur ganz dünn sein, die zweite deckt
komplett ab und die dritte sorgt für ausreichend
Haltbarkeit.
Nach dem letzten Durchgang kann es nicht schaden,
den Auspuff 2 bis 3 Stunden austrocknen zu lassen.
Abschließend schraubt man ihn an den Roller und
fährt eine Weile durch die Gegend, so dass er
ordentlich heiß wird und der Lack sich einbrennt.
Nach dieser Prozedur ist die Anlage wieder einer
Weile gegen Wasser, Schmutz und Streusalz geschützt.
Wer seinen Auspuff liebt, verpasst ihm regelmäßig
eine neue Lackierung, damit die Freude daran
erhalten bleibt.